Bayerischer Rundfunk

2022-11-01 14:36:36 By : Ms. Lillian Yang

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Mann in Südkorea verfolgt einen Bericht über den nordkoreanischen Waffentest.

Mann in Südkorea verfolgt einen Bericht über den nordkoreanischen Waffentest.

Mann in Südkorea verfolgt einen Bericht über den nordkoreanischen Waffentest.

Nordkorea hat seine Serie von Raketentests fortgesetzt und eine ballistische Rakete über Japan hinweg ins Meer geschossen - erstmals seit fünf Jahren. In Japan wurde örtlich Raketenalarm ausgelöst. Die USA, Südkorea und Japan verurteilten den Test.

Nordkorea hat seine Waffentests fortgesetzt und eine ballistische Rakete über Japan hinweg ins Meer geschossen. Die Mittelstreckenrakete sei vermutlich in den Pazifik gestürzt, meldete das Büro des japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida. Dieser verurteilte das Vorgehen Nordkoreas scharf und sprach von einem unverantwortlichen Akt. Kishida kündigte außerdem an, den nationalen Sicherheitsrat einzuberufen, um über die Lage zu beraten. Ähnlich reagierte Südkorea.

Die USA verurteilten den Raketenstart. Der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, habe in zwei separaten Telefonaten mit seinen Kollegen über "angemessene und handfeste, gemeinsame und internationale Antworten" beraten, erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Adrienne Watson. Dabei habe Sullivan die "eisernen Versprechen" der USA zur Verteidigung Südkoreas und Japans bekräftigt, hieß es in der Erklärung.

Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte Nordkoreas Raketentest "scharf" und erklärte, die EU stehe "in Solidarität" hinter Tokio und Seoul. Bei dem Abschuss handele es sich um eine "ungerechtfertigte Aggression und eine unverhohlene Verletzung internationalen Rechts", schrieb Michel im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Der Generalstab in Seoul teilte zuvor mit, dass die Rakete vom Norden des Nachbarlands aus am Dienstag abgefeuert worden sei. Südkoreas Militär habe daraufhin seine Wachsamkeit erhöht und die Bereitschaft in enger Abstimmung mit den USA beibehalten. Präsident Yoon Suk Yeol erklärte, die nordkoreanische Rakete habe eine Reichweite von 4.000 Kilometern, womit sie das US-Außengebiet Guam hätte erreichen können. Berichten zufolge wurde die Rakete in der nördlichen nordkoreanischen Provinz Jagang nahe der Grenze zu China gestartet.

Es handelt sich nach Angaben des südkoreanischen Militärs um Nordkoreas ersten Start einer Mittelstreckenrakete seit über acht Monaten. Zudem war es das erste Mal seit knapp fünf Jahren, dass wieder eine nordkoreanische Rakete über die japanische Inselgruppe geflogen ist. 

Der Start löste einen seltenen öffentlichen Raketenalarm aus, der die Bewohner der nordjapanischen Insel Hokkaido und der Präfektur Aomori an der Nordspitze der japanischen Hauptinsel Honshu mit Warnmeldungen aufforderte, Schutz in ihren Häusern zu suchen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Zudem wurde dort zunächst der Bahnbetrieb eingestellt und erst nach einer Mitteilung der Regierung wieder aufgenommen, wonach die nordkoreanische Rakete im Pazifik aufgeschlagen sei.

Kabinettssekretär Hirokazu Matsuno sagte, zu Schäden sei es nicht gekommen durch das Geschoss, das 22 Minuten lang geflogen und in Gewässer außerhalb der exklusiven Wirtschaftszone Japans gestürzt sei.

In Seoul sagte Staatschef Yoon, er habe den nationalen Sicherheitsrat einberufen. Auf Nordkoreas "rücksichtslose nukleare Provokationen" würden Südkorea und die internationale Gemeinschaft mit Schärfe reagieren, sagte er.

Es war bereits der fünfte Waffentest Nordkoreas in den vergangenen zehn Tagen. Damit reagiert die Führung in Pjöngjang offenbar auf die gemeinsamen Militärübungen von USA und Südkorea sowie auf weitere Manöver der Verbündeten mit Japan in der vergangenen Woche. In diesem Jahr hat Nordkorea bereits rund 40 Raketen bei etwa 20 verschiedenen Starts abgefeuert. Machthaber Kim Jong Un hat zuletzt betont, dass er niemals auf sein Nukleararsenal verzichten werde, sondern es vielmehr ausbauen wolle. Auch eine Rückkehr zur seit langem brachliegenden Atomdiplomatie mit den USA hat er ausgeschlossen.

Einige Experten gehen davon aus, dass Kim ein erweitertes Arsenal als Druckmittel gegenüber Washington einsetzen werde, sein Land als einen Atomstaat anzuerkennen. Eine solche Anerkennung halte der Machthaber für notwendig für die von ihm angestrebte Aufhebung internationaler Sanktionen gegen Nordkorea.

Das Parlament in Nordkorea hatte Anfang September zudem ein Gesetz zur staatlichen Nuklearpolitik verabschiedet. Dieses sieht unter anderem den Einsatz von Atomwaffen nicht nur bei einem Angriff feindlicher Kräfte, sondern schon bei einem drohenden Angriff auf die Führung in Pjöngjang vor. Das Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.

Mit Material von AP, dpa, reuters

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