Zehntausende Raketen, Schusswaffen, Helme: Diese Waffen hat die Ukraine bisher vom Westen bekommen

2022-11-01 14:41:05 By : Ms. Lulu Ye

Deutschland, die USA und weitere Länder senden der Ukraine Waffen. Die von Selenskyj gewünschten Panzer und Kampfflugzeuge sind nicht dabei. Eine Aufstellung.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine geht in die fünfte Woche. Ukrainische Truppen konnten Putins Soldaten an einem schnellen Vorrücken auf Kiew hindern, teilweise sogar wieder zurückdrängen – auch durch die militärische Unterstützung aus dem Ausland.

Viele Länder haben sich dazu bereit erklärt, Waffen und andere Rüstungsgüter an die Ukraine zu schicken. Die folgende Liste gibt einen Überblick, hat aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Die Bundesregierung lieferte der Ukraine in den ersten Kriegswochen bis zum 7. März Waffen und andere Rüstungsgüter im Wert von 37,3 Millionen Euro, wie der „Spiegel“ vergangene Woche berichtete. Der Großteil der Summe (31,3 Millionen Euro) sei demnach als „Kriegswaffen“ klassifiziert. Hinzukommen „sonstige Rüstungsgüter“ im Wert von 5,8 Millionen Euro. Insgesamt lieferte Deutschland laut dpa und „Spiegel“ bereits folgende Rüstungsgüter:

Am Mittwoch hatte das Verteidigungsministerium nach dpa-Informationen eine zusätzliche Lieferung von 2000 Panzerfäusten beim Bundessicherheitsrat beantragt.

„Wir sind einer der größten Waffenlieferer in dieser Situation“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Mittwoch im Deutschen Bundestag. „Das ist nichts, was uns stolz macht, sondern das ist das, was wir jetzt tun müssen, um der Ukraine zu helfen.“

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Die Waffenlieferungen an die Ukraine werden nach Spiegel-Informationen unkomplizierter als bisher genehmigt. Statt auf Sitzungstermine des Bundessicherheitsrats zu warten, dem die wichtigsten Minister der Regierung angehören, können neue Lieferungen an die Ukraine nun auch im sogenannten Umlaufverfahren abgesegnet werden.

US-Präsident Joe Biden kündigte Mitte März Waffenlieferungen und Militärhilfen in Höhe von 800 Millionen Dollar (730 Millionen Euro) an die Ukraine an. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat die US-Regierung damit bereits Militärhilfen und Waffenlieferungen im Wert von 1,35 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) zugesagt. Seit Anfang vergangenen Jahres summieren sich die US-Hilfen auf 2 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro). Das Weiße Haus listet die bisherigen Lieferungen an die Ukraine detailliert auf:

Hinzu kommen demnach sichere Kommunikationsmittel, Systeme für die elektronische Kriegsführung und andere taktische sowie militärmedizinische Ausrüstung. Außerdem stand auf der Lieferliste der USA Ausrüstung zur Kampfmittelbeseitigung und Entminung sowie Satellitenbilder.

Kürzlich berichtete „CNN“ über eine Wunschliste der Ukrainer, die US-Politikern vorliege. Darauf sei die Rede von 500 Stinger- und Javelin-Geschossen pro Tag gewesen, die die Ukrainer bräuchten.

Die Vereinigten Staaten würden die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig sei, sagte Biden. Die USA würden der Ukraine auch dabei helfen, Flugabwehrsysteme mit noch größerer Reichweite zu bekommen, die auch Ziele in größeren Höhen erreichen können, versprach der US-Präsident.

Auf dem Nato-Sondergipfel vergangene Woche im Brüssel hätten die USA mit ihren Verbündeten über die Lieferung von Anti-Schiffs-Raketen an Kiew gesprochen, sagte eine hochrangige US-Vertreterin. Es müssten aber noch technische Details geklärt werden, hieß es. Bisher können die ukrainischen Truppen nur wenig gegen bewegliche Ziele auf dem Wasser ausrichten. Daher beschießen sie russische Schiffe, wenn sie im Hafen liegen.

Neben der Militärhilfe will die US-Regierung die Ukraine mit weiteren 100 Millionen US-Dollar (91 Millionen Euro) für den Grenzschutz sowie die Polizei unterstützen, erklärte das US-Außenministerium am Samstag. Mit dem Geld könne es weiteren Nachschub an Schutzausrüstungen, gepanzerten Fahrzeugen, Kommunikationstechnik und medizinischen Gütern geben, hieß es weiter.

Auch die Europäische Union stockt ihre Militärhilfe für die Ukraine um weitere 500 Millionen Euro auf insgesamt mehr als eine Milliarde Euro auf. Deutschland will sich an dem zweiten EU-Hilfspaket „in einer Größenordnung von 26 Prozent“ beteiligen, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) vergangene Woche in Brüssel.

Mit dem Geld sollen militärische Ausrüstung, aber auch Güter wie Treibstoff und Verbandskästen finanziert werden. Welche Waffen die Europäische Union bisher an die Ukraine geliefert hat oder liefern wird, ist unklar. Die Wunschliste der Regierung in Kiew ist lang. EU-Chefdiplomat Josep Borell sagte bisher nur, dass es bei den Lieferungen auch um tödliche Waffen und nicht nur um Dinge wie Munition gehen werde.

Neben Deutschland senden aber auch mehrere andere EU-Staaten auf eigene Initiative Waffen an die Ukraine:

Die Bundesregierung hatte Estland zwei Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges die Lieferung von Waffen aus DDR-Altbeständen an die Ukraine genehmigt. Bereits im Januar hatte das Land seine Absicht erklärt, „Dutzende“ Javelin-Panzerabwehrraketen und einige noch aus der DDR stammende Haubitzen an die Ukraine zu liefern.

Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hatte die finnische Regierung Ende Februar die Lieferung von 1500 Raketenwerfer, 2500 Sturmgewehre, 150.000 Stück Munition und 70.000 Feldrationen an Kiew beschlossen.

Den Niederlanden genehmigte die Bundesregierung ebenfalls, 400 Panzerabwehrwaffen aus deutscher Produktion ins Kriegsgebiet zu liefern. Zusätzlich wolle man der Ukraine 200 Flugabwehrraketen vom Typ „Stinger“ liefern, hatte die Regierung kurz nach Kriegsbeginn mitgeteilt.

Bereits vor der Invasion der russischen Truppen hatten die Niederlande der Lieferung von Waffen und militärischen Gütern zugestimmt. Dazu gehörten 100 Scharfschützengewehre mit 30.000 Stück Munition sowie Radargeräte und Minen-Detektoren.

Schweden hatte wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine neben weiterem militärischem Material 5000 Panzerabwehrhandwaffen an die Ukraine geschickt. 5000 weitere dieser Waffen sowie Material zur Minenräumung sollen nun hinzukommen, wie die schwedische Regierung am vergangenen Mittwoch bekannt gegeben hatte.

Auch Spanien kündigte wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Waffenlieferungen an Kiew an. Spanien werde „den ukrainischen Widerstand“ mit „militärischem Offensivmaterial“ ausstatten, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez Anfang März im spanischen Parlament. Bis dato hatte Spanien militärische Unterstützung nur im Rahmen der EU-Militärhilfen in Höhe von 500 Millionen Euro angekündigt. Wie Spaniens Rüstungshilfe genau aussieht, ist unklar.

Premierminister Boris Johnson kündigte vergangenen Mittwoch an, 6000 weitere Raketen an die Ukraine zu schicken, darunter Panzerabwehrwaffen und andere Geschosse. Bisher habe man 3615 Panzerabwehrlenkwaffen des Typs NLAW geliefert, sagte Verteidigungsminister Ben Wallace vor etwa drei Wochen. „Wir werden in Kürze auch mit der Lieferung einer kleinen Ladung von Javelin-Panzerabwehrraketen beginnen.“

Zudem stellte Johnson am Rande des Nato-Sondergipfels weitere 25 Millionen Pfund (rund 30 Millionen Euro) für das ukrainische Militär in Aussicht.

Am Wochenende verlangte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut die Lieferung schwerer Waffen wie Panzer oder Kampfjets. Eine Lieferung Flugzeuge aus sowjetischer Produktion ist jüngst an mutmaßlich zu viel Öffentlichkeit gescheitert. Unterdessen kaufte Kiew 5100 Panzerabwehrwaffen direkt bei Herstellern in Deutschland, wie die dpa berichtet. (mit Agenturen)

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