Auch Turbo-Beschaffung für die Bundeswehr dauert (und: selbst mit Sondervermögen bleibt’s im Haushalt eng) – Augen geradeaus!

2022-11-01 14:37:06 By : Ms. Tracy Yu

Die Beschaffung – vergleichsweise – simpler Ausstattung wie Schutzwesten, Bekleidung und Rucksäcken für die Bundeswehr zeigt exemplarisch die Probleme beim Kauf von militärischer Ausrüstung: Selbst bereits entwickeltes und in die Truppe eingeführtes Material ist nicht aus dem Regal zu bekommen. Und auch mit dem 100-Milliarden-Euro-Paket bleiben finanzielle Probleme. Ein Überblick:

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) meldete am (heutigen) Mittwoch einen umfangreichen Vertragsabschluss: persönliche Schutzausstattung, Kampfuniformen und Rucksäcke wurden für mehr als zwei Milliarden Euro bestellt. Aus der Mitteilung des Amtes:

Die Bundeswehr soll bis Ende 2025 mit Schutzwesten, Gefechtshelmen, Kampfbekleidung und Rucksäcken voll ausgestattet werden. Der dazu erforderliche Änderungsvertrag wurde heute zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und der Inhouse-Gesellschaft Bw Bekleidungsmanagement (BwBM) GmbH geschlossen. Auf Basis bereits in der Vergangenheit durch das BAAINBw initiierter Beauftragungen und dem heute vertraglich besiegelten Anschub sollen alle aktiven Soldatinnen und Soldaten bis zum Ende des Jahres 2025 mit bis zu 351.000 Sätzen der Modularen ballistischen Schutz- und Trageausstattung (MOBAST), 313.000 Sätzen des Kampfbekleidungssatzes Streitkräfte (KBS SK), 338.000 Rucksäcken mit einem Volumen von 110l und 313.000 neuen Gefechtshelmen ausgestattet werden. Hierbei inbegriffen sind entsprechende Mengen zur Bevorratung verschiedener Größen und einer anteiligen Reserve zur Regeneration. Oberstleutnant Marko Dietzmann hebt als zuständiger Referatsleiter im BAAINBw hervor: „Diese Investition ist ein enormer Meilenstein für die Truppe. Sah der ursprüngliche Zeitplan aufgrund nicht ausreichender Haushaltsmittel noch das Jahr 2031 vor, so werden wir nun die Vollausstattung der Truppe bereits 2025 erreichen können.“ Dieser zügig erfolgte Vertragsschluss sichert der Bundeswehr ausreichend Produktionskapazitäten der Industrie in Zeiten eingeschränkter Rohstoffverfügbarkeit sowie steigender Nachfrage am Weltmarkt.

Allerdings: Das sieht zunächst so aus, als ob die Bundeswehr unter einem zügig erfolgten Vertragsabschluss etwas anderes versteht als der (vergaberechtliche) Laie. Denn die Mittel für diese Bestellungen hatte, noch ehe der Vertrag vorlag, der Haushaltsausschuss des Bundestages am 7. April freigegeben, also vor zwei Monaten. Das Verteidigungsministerium hatte damals erklärt:

Der Haushaltsausschuss hat heute den Weg für eine kurzfristige Beschaffung weiterer Ausrüstung für die Soldatinnen und Soldaten geebnet.

Dabei ging – und geht – es nicht um neue Beschaffungen, sondern um bereits in die Truppe eingeführte Ausrüstung und um die Ausweitung bereits bestehender Rahmenverträge. Sind da zwei Monate kurzfristig und zügig?

Auf die entsprechende Nachfrage erklärte allerdings das BAAINBw am Mittwochabend: Ja, sind sie. Denn der Vertrag zwischen dem Amt und der – 100-prozentigen Bundeswehr-Eigenfirma – Bw Bekleidungsmanagement (BwBM) GmbH habe deswegen erst nach zwei Monaten geschlossen werden können, weil das BwBM erst prüfen musste, ob sie dieses Material in der vorgesehenen Zeit auch beschaffen kann: Die Prüfung der Lieferketten für diese Ausrüstung habe so lange gedauert.

Angesichts der auch auf sozialen Medien aufkommenden Debatte über die Fristen für diese Ausrüstung, diesmal für die anvisierte Vollausstattung bis 2025, schaltete sich am Mittwochabend sogar Generalinspekteur Eberhard Zorn selbst in die Debatte ein – auf Twitter:

Allerdings: auch mit der beschleunigten Beschaffung der persönlichen Ausstattung und dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro (aus dem auch diese Bestellung finanziert wird), blickt das Verteidigungsministerium nicht in eine finanziell problemlose Zukunft. Denn aus dem Sondervermögen werden große, langjährig laufende Projekte gestemmt. Aber die Kosten für andere Einkäufe wie zum Beispiel Munition oder, das wird weit schwieriger, die steigenden Betriebskosten und absehbare Gehalts- und Soldsteigerungen müssen aus dem laufenden Verteidigungshaushalt bezahlt werden.

Einen Hinweis darauf gibt eine Übersicht der Haushaltsabteilung des Ministeriums. Darin wird unter anderem der Finanzbedarf für Munition thematisiert, den die Ministeriumsspitze auch öffentlich mit rund 20 Milliarden Euro angegeben hatte. Aber vor allem die laufenden Kosten in den nächsten Jahren werden ein Problem:

Es besteht ein grundsätzlich hoher Bedarf an Munitionsbeschaffungen jeglicher Art. Im 2. Regierungsentwurf zum Haushalt 2022 ist im Munitionstitel ein Ansatz in Höhe von 823 Mio. Euro veranschlagt. Die Finanzplanlinie fällt in den Folgejahren ab auf einen Finanzplanansatz von 550 Mio. Euro im Jahr 2023 bis auf 206 Mio. Euro im Jahr 2025. Es besteht ein Finanzbedarf von ca. 1,5 Mrd. Euro jährlich, Tendenz steigend. (…) Die Betriebsausgaben für den Bundeswehrbestand wachsen in den nächsten Jahren weiter auf. Dies resultiert unter anderem aus den steigenden Ausgaben für die Materialerhaltung. Weiterhin ist absehbar, dass aufgrund der steigenden Inflation erhöhte Belastungen durch zukünftige Lohnrunden zu finanzieren sind. Darüber hinaus steigen die Ausgaben beispielsweise für Betriebsstoffe (Diesel, Benzin, Öle), weiterhin rapide an. Auch dies ist in den Folgejahren nicht innerhalb der fallenden Finanzplanlinie abgedeckt. Die bisherigen Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass ein jährlicher Anstieg von rund 1,5 Mrd. Euro notwendig ist, um den Status Quo zumindest zu halten.

(Foto: Soldat mit dem Schutzwestensystem modulare ballistische Schutz- und Trageausstattung (MOBAST) und  dem Rucksacksystem 110Liter – Dirk Bannert/Bundeswehr)

Hier scheinen einige Dinge durcheinanderzugeraten. Denn die Bw Bekleidungsmanagement GmbH (BwBM) hat die Industrie bereits vor Monaten mit der Herstellung und Lieferung der entsprechenden Artikel beauftragt. Beispielsweise hier die Mobast Achutzwesten Anfang April: https://soldat-und-technik.de/2022/04/ausruestung-bekleidung/31167/mobast-schutzwesten/

Der Auftrag für die Helmherstellung ist ja bereits Anfang März erfolgt.

Die Industire produziert daher bereits seit geraumer Zeit bzw. befindet sich in der Vorproduktion.

Was jetzt anscheinend passiert ist, ist dass das BAAINBw mit dem erfolgten Vertragssuss die BwBM formal dazu beauftragt hat, was die BwBM bereits vor Monaten umgesetzt hat.

Die Einzelnen Beauftragungen der BwBM an die Industrie lassen sich ja einfach auf TED finden, dort sind auch die einzelnen Daten der erfolgten Vertragsabschlüsse aufgeführt.

[Danke für den Hinweis. Ich habe mich auf die Auskunft bezogen, die ich vom BAAINBw erhalten habe. T.W.]

Was man den Hr. Generalinspekteur wohl alles fragen kann?

naja, da schießt der Herr General aber übers Ziel hinaus, tut mir Leid, Rucksäcke sind nicht hochkomplex!

Ballistische Helme, Schutzwesten mit Keramikplatten usw usf natürlich schon eher.

Die Bundeswehr hat noch gar nichts bestellt, sondern einen Vertrag mit einem bundeseigenen Betrieb geschlossen, der 2 Monate geprüft hat ob man genügend bestellen könnte. Na dann mal los…

Ach ich halt besser meine Klappe, arbeite ja auch fast für ein „Amt“…..

Wenn MOBAST kommt und weitflächig „ausgerollt“ wurde, hat infra derweil sicher nicht geschlafen und den zusätzlich nötigen Raum zur Lagerung der zusätzlichen pers. Ausrüstung bereitgestellt… ;–)

@Dominik sagt: 08.06.2022 um 22:16 Uhr „naja, da schießt der Herr General aber übers Ziel hinaus, tut mir Leid, Rucksäcke sind nicht hochkomplex!“

Sagt er ja auch gar nicht. Einfach mal lesen, was er schreibt.

Und unabhängig davon sind auch Rucksäcke nicht trivial, denn wir kaufen sie ja nicht bei Dutzenden mit verschiedenen Modellen, sondern es muss gewährleistet werden, dass der/die Produzenten auch entsprechende Qualität liefern (und das ist bei einem GEfechtsrucksack schon ordentlich, was da gefordert wird).

Wenn man das nämlich nicht macht, dann bekommen a) die Soldaten Schrott und b) wird dem BAAINBw wieder mal Unfähigkeit vorgeworfen etwas funktionierendes einkaufen zu können ohne über den Tisch gezogen zu werden.

„Die Bundeswehr hat noch gar nichts bestellt, sondern einen Vertrag mit einem bundeseigenen Betrieb geschlossen, der 2 Monate geprüft hat ob man genügend bestellen könnte. Na dann mal los…“

Falsch. Die Bw hat mit einem bundeseigenen Betrieb einen Vertrag geschlossen nachdem 2 Monate geprüft wurde ob man auch eine Bestellung aufgeben kann die in ausreichender Zahl und Qualität auch geliefert werden kann. s.o.

„Die Finanzplanlinie fällt in den Folgejahren ab auf einen Finanzplanansatz von 550 Mio. Euro im Jahr 2023 bis auf 206 Mio. Euro im Jahr 2025. Es besteht ein Finanzbedarf von ca. 1,5 Mrd. Euro jährlich, Tendenz steigend.“

Das ist halt die Folge einer konstanten Finanzlinie bei steigenden Betriebsausgaben.

Irgendwo kommt es halt zu Verdrängungseffekten.

Entsprechend müsste der neue Finanzplan einen steigenden Epl. 14 vorsehen. Widerspricht aber den Vorgaben des BMF.

Die Experten sollten sich einfach mal hinsetzen und ausrechnen, was mit 2% BIP nachhaltig zu finanzieren ist. Damit meine ich einen ausgewogenen Mix an Investitionen und Betriebsausgaben. Dann sollte man vielleicht nicht davon träumen, Ende dieses Jahrzehntes alles neu zu haben, sondern einfach zügig die Fähigkeitslücken schließen und auf eine angemessene Erneuerungsrate bei den vorhandenen Fähigkeiten umschwenken.

Hm, für den Bereich Bekleidung und persönliche Ausrüstung gibt es ein erstes bereits beauftragtes Beschaffungspaket in Höhe von 2.4 Mrd. Es umfasst Artikel wie oben erwähnt (Kampfbekleidung, MOBAST, Gefechtshelme und Rucksäcke). Und es soll ja wie oben geschrieben auch aus dem Sondervermögen finanziert werden und nicht aus dem Haushalt. Parlamentarisch behandelt wurde es auch schon.

Wenn ich in den Wirtschaftsplan des Sondervermögens schaue und zwar unter dem Punkt Beschaffung von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung sehe ich eine Verpflichtungsermächtigung über 1,9 Mrd. Vorgesehen für Kampfschuhe, Nachtsichtgeräte, Infanterist der Zukunft VJTF und Sprechsätze für Gehörschutz. Von Kampfbekleidung, MOBAST, Gefechtshelmen und Rucksäcken lese ich da im Wirtschaftsplan nichts. Hierfür müsste doch im Wirtschaftsplan bei so einer großen Summe auch eine Verplichtungsermächtigung stehen?

Wir sprechen hier von rund 4,3 Mrd. geplanter Kosten im Bereich Bekleidung und persönlicher Ausrüstung, abgedeckt sind im SV aber nur 1,9 Mrd. Fehlen die Mittel für obiges Beschaffungspaket!?

Erscheint mir noch irgendwie alles ein bisschen unübersichtlich.

In was für Zeiten wir leben. Der oberste Soldat der Bundeswehr duelliert sich auf Twitter.

@Herr Wiegold, bleiben sie bitte als prominente Stelle an dem Thema Haushalt dran. Das Sondervermögen ist ein großer Erfolg. Ohne Frage. Es wird wirklich viel damit erreicht werden. Der gedeckelte HH auf 50,4 Mrd erzeugt allerdings erhebliche Verwerfungen. Mit der Finanzlinie sind alle mehrjährigen Projekte außerhalb des Sondervermögens derzeit schwierig planbar. Wo solche Umstände hinführen, lässt sich aus 32 Jahren substanzieller Unterfinanzierung (im Bereich der tatsächlichen Ausgaben für den Anteil Beschaffung und Materialerhalt im Gesamthaushalt -falls wieder einer mit dem undifferenzierten Argument „wo bleiben 50,4Mrd Rüstungsausgaben“ kommt) der Bw bekanntlich belegen. Und als Erinnerung. Aktuell gilt weiterhin vorläufige Haushaltsführung. Landläufig umschrieben: Keine Ausschreibung von neuen Projekten möglich.

In welchen Dimensionen von Kosten für Militärgüter kalkuliert werden muss um die Bw im westlichen Preisumfeld auszustatten macht die Ausplanung des Sondervermögens plakativ sehr deutlich. Ohne Berücksichtigung der Inflation sind 100Mrd Sondervermögen ca die Summe welche insgesamt in den letzten ca 15 Jahren als Rüstunginvestionen aus dem Einzelplan 14 zur Verfügung standen. (Ich versuche die Zahlen nochmals genau zu ermitteln. )

Zum Sondervermögen müsste parallel und nachhaltige die Planung von Investitionen (auch Infrastrukturanteile) im EPl 14 steigen, nicht fallen

Zitat T.W.s.o.: „…..Auf die entsprechende Nachfrage erklärte allerdings das BAAINBw am Mittwochabend: Ja, sind sie. Denn der Vertrag zwischen dem Amt und der – 100-prozentigen Bundeswehr-Eigenfirma – Bw Bekleidungsmanagement (BwBM) GmbH habe deswegen erst nach zwei Monaten geschlossen werden können, weil das BwBM erst prüfen musste, ob sie dieses Material in der vorgesehenen Zeit auch beschaffen kann: Die Prüfung der Lieferketten für diese Ausrüstung habe so lange gedauert….. .“

Zitat Wa Ge, s.o.: „………Denn die Bw Bekleidungsmanagement GmbH (BwBM) hat die Industrie bereits vor Monaten mit der Herstellung und Lieferung der entsprechenden Artikel beauftragt….“ – „….Was jetzt anscheinend passiert ist, ist dass das BAAINBw mit dem erfolgten Vertragssuss die BwBM formal dazu beauftragt hat, was die BwBM bereits vor Monaten umgesetzt hat… .“

Zwei Monate Prüfung von Lieferketten obwohl schon produziert wird ? Auf welcher vertraglichen Grundlage wurde denn seitens des Industrie die Produktion angeworfen ? Vermutlich Vorvertrag mit der BwBM, der dann zwei Monate später nach Prüfung durch das BAiudBW bestätigt wurde? Trotzdem ergibt das mit der Prüfung wegen Lieferketten keinen Sinn, denn es wurde -so habe ich es verstanden- ja schon mit der Produktion begonnen. Auch eine Ausweitung schon laufender Produktionsprozesse um eine zusätzliche Stückzahl X würde doch keine zwei monatige Prüfung um Materialverfügbarkeit bedingen? So lean ist doch die Pruduction von Rucksäcken und Bekleidung nun auch wieder nicht.

@Sailor sagt: 08.06.2022 um 22:17 Uhr „Wenn MOBAST kommt und weitflächig „ausgerollt“ wurde, hat infra derweil sicher nicht geschlafen und den zusätzlich nötigen Raum zur Lagerung der zusätzlichen pers. Ausrüstung bereitgestellt… ;–“

Falsch. Aufgrund des immer größer werdenden Anteil von BS und älterer SaZ entsteht kein weiterer infrastruktureller Bedarf, da ja alle über 25 nicht unterkunftspflichtig sind. Also kein zusätzlicher Lagerraum nötig :O) Viel schlimmer ist die Lage bei Munition, ubB der Finanzplanlinie, Sondervermögen hin oder her. Ohne Positionsänderung BMF, vgl. @Memoria, läuft sich auch diese Initiative wieder tot, bzw. es bleibt bei Ankündigungen. Aber zumindest werden solche Mängel auch mal offen zugegeben. Summenzug: BW ist nicht kriegstauglich.

@Grashüpfer So lange man sich weit überteuerte SPz (PUMA), Flottentanker und F35 und Vintage-Funkgeräte leisten kann ist genügend Geld im Topf, und für Liebhabereien („combat boat“) sind auch noch Mittel über.

Erwartbare zeitliche Horizonte, beim Großgerät wird es noch länger dauern. Weder General Zorn noch ich werden die Einführung dieser jetzt zu beschaffenden Ausrüstung noch vor der Zurruhesetzung erleben, es sei denn, der GI bleibt bis zum 75. Lebensjahr.

Ich bekomme rechnerisch die Beschaffung der Munition nicht hin. Im Text steht, das jährlich dafür beginnend mit € 823 Millionen über € 550 Millionen und 2025 € 206 Millionen dafür veranschlagt werden. Veröffentlicht wurde aber, dass die Bw keinen 30-Tage-Vorrat hat, den sie für die NATO-Verpflichtungen zwingend haben muss und eine Beschaffungslücke von € 20 Milliarden besteht, die dringend gefüllt werden muss. Im Sondervermögen ist kein Geld für Munition eingeplant. Übersehe ich etwas oder plant man tatsächlich die Munitionsbeschaffung auf die nächsten 50 Jahre zu strecken? Bei einem Haushalt von € 50 Mrd.muss da doch deutlich mehr drin sein.

@Auslandsdiener „Lage bei Munition“ … steht in keiner Verbindung zum Sondervermögen. In Rede stehende 20 Mrd werden dem EP 14 entnommen werden, in der Zeitachse. Dies auch, da die Fertigungsstraßen bei z. B. Rheinmetall/Unterlüß, nicht beliebig erweitert werden können.

@Labacco: Nach meinem Verständnis kommt der Anteil Bekleidung aus dem EPl.. 14.

Die überplanmäßige Ausgabe wurde entsprechend im EPl. 14 veranschlagt und entsprechend in den Haushaltsberatungen gem. BHO im EPl. 14 abgebildet.

Lediglich die Kommunikation des BMVg hierzu war anders. Wie auch bei der Munition.

@Dominik: bei den neu eingeführten Rucksäcken wurde schon die ersten Qualitätsmängel (Reißverschlüsse) gemeldet. Also wohl doch nicht so trivial.

@Auslandsdiener: dienstliche Ausrüstung ist in der Dst zu lagern. Dazu steht jedem Heimschläfer ein entsprechender Spind zu. Der, je nach TrG schon länger nicht mehr reicht.

Bei aller gerechtfertigten Kritik an den Beschaffungswegen sollte man die letzen Jahre zueinander in Relation setzen. Bisher wurde bei PSA in 2022 mehr erreicht, als in den letzten 10-15 Jahren zusammen (grob von mir geschätzt).

Ein Beispiel: Eine Eingabe des Wortes „Schutzweste“ in der Suche dieses Blogs offenbart 5(!) Seiten von Einträgen. https://augengeradeaus.net/page/4/?s=schutzwesten Tenor (grob vereinfacht): Unverständnis über was da alles versäumt/verschoben/verdrängt wurde und eine Sorge um die Sicherheit und die Ausbildungsqualität der Soldaten.

Bestes Beispiel: Der jahrelange Plan der Bw das Schutzwestensystem „MOBAST“ in einer Rate zu beschaffen, nach welcher die Platten ungefähr im selben Maße abgelaufen wären (bisher 10 Jahre) wie sie neu beschafft worden wären. Ich glaube mich zu erinnern: da war von 5k Sätzen/Jahr die Rede, also wären wir bei 45k stagniert nach 10 Jahren. Sonst bitte korrigieren.

Die vergangenen Jahre der allgemeinen Schießausbildung in der Truppe sahen grundsätzlich vor, dass die letzen der Bw verbliebenen Schutzwesten für die Ausbildung im Inland auf den Schießanlagen gepoolt wurden (oft ohne Platten!). Sie wurden dann in einer Menge ausgegeben, welche lediglich für die aktuell schießenden Rennen ausreichte. Die Westen wurden also beim Wechsel der Schützen auf der Bahn mit übergeben. Ein besonderes Vergnügen im Sommer oder wenn kleine und schmale Soldaten schießen sollten. Eine Gewöhnung an das „Gesamtsystem“ war so ebensowenig möglich, wie eine individuelle Anpassung an den Schützen. Als Schießlehrer habe ich zahlreiche kleinere Schützen an der Pistole P8 verzeifeln sehen. Sie schafften ihre Pflichtschießübungen (P-ES-6 WÜ) deshalb nicht, weil die überbreite Weste ein korrektes Anschlagen der Waffe verhinderten. Der Mehraufwand an Munition und Zeit war entsprechend beträchtlich. Besonders junge und ungeübte Soldaten gewinnen so kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Ausrüstung.

Die postheroische Deutsche Gesellschafft, welche tote Soldaten über alles vermeiden möchte, ist erstaunlich lax im Umgang mit PersAusr gewesen.

Frau Dr. von der Leyen’s „Trendwende Material“ und die ständigen Pol/Mil Beteuerungen, dass der „Schutz der Soldaten“ über alles ginge, haben das Delta zwischen Anspruch und Realität nur größer werden lassen: Viele Rekruten haben in der Grundausbildung bei der Ausrüstung entsprechende Augen gemacht – und manche gleich wieder abgebrochen. Eine Agenda Attraktivität kann eben auch nach hinten losgehen, wenn man Versprechen nicht einhält.

Dagegen sind jetzt tatsächlich Verträge unterschrieben worden und die Lieferungen haben bereits begonnen. Der Zeithorizont ist überschaubar, gemessen an den Erfahrungen der Bw: Ein Druckertoner kann länger in der Beschaffung brauchen.

Meine Kritik geht in eine andere Richtung, vor allem beim Thema PSA: In Anbetracht der Stimmungslage in der Bw sehe ich selbst bei zügigster Beschaffung ein „Zu Spät“ an jedem Posten dieser Liste. Die Moral der Truppe, man kann es auch hier im Blog sehen, kann nicht so einfach wiederhergestellt werden per Federstrich und Geldausschüttung. So mancher Soldat wird seine Zweifel an der Einsatzfähigkeit der Bundeswehr behalten, selbst wenn ihm eines Tages ein schicker neuer Helm auf dem Kopf gesetzt ist.

Ein Vertrauen in die militärische und politische Führung ist jedoch Grundlage aller militärischen Initiative.

Wir werden also auf weitere Jahre des Friedens hoffen müssen, einerseits um den Zulauf des Materials tatsächlich abzuwarten und andererseits dann eine neue Generation damit besser auszubilden und motiviert zu halten.

Es ist natürlich zu begrüßen, dass sich bei der persönlichen Ausrüstung etwas tut. Aber es braucht jetzt nicht wirklich jeder Soldat sofort eine Weste. Die meisten Westen wurden in Spinnen liegen bleiben und ablaufen, noch bevor sie aus dem Karton genommen und zusammengebaut wurden. Ich hoffe man bedenkt auch, dass all diese Teile (Helme und Westen) nach ein paar Jahren ablaufen. Man sollte also besser langfristig und kontinuierlich beschaffen und nicht alles auf einmal. Wenn man die Infanterie und potentielle Auslandsdiener als erstes ausstattet, tuen es erstmal viel kleinere Mengen.

Immerhin: Es wurde bestellt! So richtig bestellt! Die Industrie kann produzieren und liefern! *Das* ist ein Meilenstein!*

Wenn ich es richtig verstanden hatte, sind die € 20 Milliarden der Bedarf an Munition bis 2032 und über den normalen Haushalt abgedeckt. Im Sondervermögen ist Munition insofern enthalten, als dass die neuen Rüstungsprojekte, ab sofort mit Munition bestellt werden. Im Interview hatte GI Zorn da spezifisch Munition für IRIS-T und Schiffsmunition genannt.

(ab ca. Minute 20:30) https://www.youtube.com/watch?v=KYQIwmbB4LM (OT: mit der „Nachgefragt“-Serie hat sich die Bundeswehr wirklich einen Gefallen getan, bisher haben mir alle Folgen ganz gut gefallen)

Es is vollkommen egal ob kaserniert oder Heimschläfer.

Der Platzbedarf für das Unterbringen der pers. Ausrüstung ist in beiden Fällen gleich und in beiden Fällen auch gleich gegeben. Den auch der Heimschläfer lagert sein „Zeug“ ja nicht daheim sondern hat idR einen Spind in der Kaserne wo er das alles aufbewahrt

Also, gut dass dann wohl doch schon bestellt wurde, (wie auch immer).

Bin ich der einzige, der es komisch findet, dass es eine „Bw Bekleidungsmanagement GmbH“ gibt?. Hab das ja vor 15 Jahren durchaus auch mitbekommen, in der einen Kaserne durfte ich selbst Wache schieben, in der anderen gabs nen Dienstleister dafür, Fuhrpark, Bekleidung, das war schon alles recht „ungewöhnlich“ und machte auf mich als jungen Menschen nicht gerade einen effizienten Eindruck. Doppelstrukturen schaffen, Verantwortungsdiffusion usw. usf. lassen grüßen.

Wenn dann wirklich die neu angeschafften Rucksäcke nicht das aushalten was der Hersteller verspricht, bzw. im Lastenheft stand, naja…..äh wie drücke ich es sanft aus, da hat wohl mal wieder jemand gepennt? Wird ja lustig mit den 100 Mrd…..braucht die BW dann nochmal 50 Mrd. für die Mängelbeseitigung?

und @ Koffer: Gut ich hatte mir zunächst nicht den gesamten Verlauf der Twitter Diskussion angesehen. Trotzdem ist direkt angesprochen der Rucksack und das sollte man hinbekommen, schneller geliefert zu bekommen, aber gut, ist auch eher gar nicht nötig, weil nur ein geringer Teil der Soldaten wirklich kämpfen würde. Da verwundert auch etwas die Vollausstattung für den Schrank. Aber egal, das Geld ist da und muss raus, bevor es sich jemand noch anders überlegt.

Ich hoffe das bei der Beschaffung, auch die Soldaten der Marine gedacht wird. Und hier eine „neue “ Arbeitsuniform beschafft wird, die vielleicht auch mal Funktional ist. Dem Marinesoldaten nützt alles andere wenig, außer das er Platz zum lagern brauch.

@Klaus-Peter KAIKOWSKY (KPK) Die (ehemaligen) Fertigungsstraßen für Munition müssten ja erst einmal wieder aufgebaut werden, da die Bw komplexe Munition nicht im DauerAbo bezieht, sondern bei einigen Sorten (z.B. SMArt) vor Jahren mehr oder weniger große Chargen beschafft hat und danach nix mehr. Deshalb hat die Industrie hier teilweise mit enormen Fähigkeitsverlusten (Know-How, Fachpersonal, Fertigungsmaschinen etc. ) zu kämpfen. So ganz nebenbei erwähnt: die MunLgr der Bw sind ganz im Gegensatz zu den gängigen Statements nicht leer, sondern fast bis zum Anschlag voll. Das Problem ist, dass die Bw in der Vergangenheit etliche Depots aufgelöst hat und die Lagerfläche in den verbliebenen Depots für die neu zu beschaffende Munition nicht ausreicht. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass in 2021 und 2022 je ein Munitionslager wieder eröffnet wurde und eine weitere Wiedereröffnung in 2026 geplant ist…. es gibt zwar z.T. genehmigte Planungen, in den bestehenden Depots etliche weitere Lagergebäude zu errichten, aber zur Laufzeit von Infrastrukturprojekten brauche ich mich hier wohl nicht weiter auszulassen….

@TTS: „Wenn ich es richtig verstanden hatte, sind die € 20 Milliarden der Bedarf an Munition bis 2032 und über den normalen Haushalt abgedeckt.“

Man möchte es im Haushalt abdecken, aber dies ist eben nicht der Fall, siehe der obige Beitrag des Hausherrn.

Ankündigung vs. Realität.

@Dominik, wenn im Lastenheft definiert ist das der Rucksack Belastung x aushalten können muss und dann bei der Kontrolle einer Lieferung die Muster die man prüft das nicht erfüllen geht die Charge komplett zurück und der Lieferant muss auf eigene Kosten nachbessern. Wenn man ordentlich einkauft und nicht die Reibungshitze die entstand als der Lieferant einen über den Tisch zog für Nestwärme gehalten hat.

@ Hetfield et al: Abgelaufene Platten“: was für ein Wahnsinn. Man möge es mir nachsehen, als Luftwaffensoldat d.R. habe ich vielleicht nicht den notwendigen Einblick in das Thema. Wieso beschafft man Platten (Keramik?) die nach 10 Jahren „ablaufen“? Und was passiert mit den abgelaufenen Platten nach den 10 Jahren? Ausgesondert? Dürfen nicht mehr ausgegeben werden? Ich würde die Platte auch noch nach 15 Jahren gerne nehmen, auch wenn sie nicht mehr 100% des spezifizierten ballistischen Schutzes bietet, ist das definitiv besser als nichts. Und wieso beschafft man nicht ein Material (Titanium) das vielleicht marginal weniger Schutz bietet, dafür aber ohne Ablaufdatum? Vielleicht verstehe ich das Thema nicht ganz, bin aber definitiv dankbar für das Einnorden.

[Sorry, aber jetzt bitte nicht auf dem Level. Die Keramikplatten unterliegen einem Alterungsprozess, der unter anderem auch von der Lagerung abhängig ist – und nach einer gewissen Zeit fangen sie die kinetische Energie nicht mehr ab, sondern zerbröseln bei Auftreffen von Splittern oder Geschossen schlicht. Das ist weder neu noch unbekannt noch ist ein silbernes Kettenhemd der Ausweg; man muss es halt nur wissen. T.W.]

@TW: nicht meine Expertise, hatte das auch klar kommuniziert, und deshalb lediglich eine Information zu dem Thema erbeten, keine Zurechtweisung. Sorry, aber bitte nicht auf dem Level ….

[Akzeptiert, aber Ihr Einstieg „Abgelaufene Platten“: was für ein Wahnsinn“ klang nicht gerade nach einer Bitte um Information… T.W.]

@Dominik „Die Bundeswehr hat noch gar nichts bestellt, sondern einen Vertrag mit einem bundeseigenen Betrieb geschlossen, der 2 Monate geprüft hat ob man genügend bestellen könnte.“ Schon mal was von „gestörten Lieferketten“ gehört? Wären wir nicht immer noch in einer Pandemie-geplagten Weltwirtschaftslage, dann würden mir 2 Monate auch lang vorkommen. Grund genug, sich auch in Hinblick auf die Herstellung / Beschaffung von scheinbar trivialen Ausrüstungsstücke von Lieferungen von ausserhalb der EU unabhängiger zu machen. Gab es dazu nicht auch so eine Initiative der Frau von der Leyen oder hatte ich das missverstanden? Wenn man sich über die gemeinsame Entwicklung von Panzern einig werden kann, wieviel schwerer kann es dann sein, sich z.B. auf eine gemeinsame Produktion von Rucksäcken zu einigen? Nur so ein Gedanke.

Interessant – Gefechtshelme und Schutzwesten (bei letzteren zumindest wohl die Schutzeinlagen) „laufen ab“ und werden dann weggeschmissen. Hab ich das richtig verstanden – derselbe Unsinn wie bei Tütensuppen? Wie wäre es denn mit einer los- und nutzungsspezifischen Überprüfung mit dem Ziel der qualifizierten Festlegung einer „Restnutzungsdauer“? So wie wir das bei Munition und Kanonenrohre auch machen – oder jedenfalls bis zum Ende meiner aktiven Dienstzeit 2014 noch gemacht haben?

[Schutzwesten müssen eine Forderung an eine Mindestlebensdauer erfüllen, vgl. https://dhpol.de/microsite/pti/medien/downloads/richtlinien/technische-richtlinien/schutzweste/TR-Schutzweste_03-2008_Revisionen-10-2008_09-2009.pdf

Aber man kann natürlich auch aus Kostengründen überlegen, die Leute mit überlagerten Westen loszuschicken. Es sei denn, Sie kennen den Trick für die zerstörungsfreie Überprüfung der Schutzwirkung. T.W.]

Memoria Wenn ich das richtig mitbekommen habe dann ist der Ist-Bestand ein Vorrat für drei Tage. Der Soll-Bestand ist ein Vorrat für 30 Tage. Ich schätze mal, dass die Beschaffung der Munition über mehrere Jahre gestreckt wird und deshalb die 20 Milliarden nicht auf einen Schlag ausgegeben werden. Hier sollen Fabriken, die eigentlich im wesentlichen den Bedarf von Streitkräften in Friedenszeiten oder allenfalls in Niedrig-Level Konflikten decken, nun auf einmal einen Bedarf wie in Kriegszeiten decken, während gleichzeiitig ein echter Krieg mit entsprechendem Bedarf tobt. Ich würde mich über eine realistische Einschätzung der Geschwindigkeit freuen, mit der die Industrie, dieses enorme Loch in den Lagern füllen könnte. Wobei es je nach Munitionsart ja wohl auch mal schneller und mal langsamer gehen wird. Liege ich sehr weit daneben, wenn ich spekuliere, dass die Industrie (auch wenn die Bundeswehr der einzige Kunde wäre) zwei bis drei Jahre brauchen würde, um das Loch zu füllen? Immer unter der Annahme, dass die Bundeswehr in der Zwischenzeit nicht gezwungen wird einen Teil der erhaltenen Munition gleich weiter zu geben.

@Schlammstapfer Es ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Deutschland bereits beim letzten NRF-Zyklus die 30 Tage zugesagt hat. Und sind wir mal ehrlich: ohne den Ukraine-Konflikt wäre es noch heute egal. Ich persönlich finde das zum …… . Zumal es in meinen Augen zeigt, wie ernst man solche Zusagen genommen hat: nämlich gar nicht.

@Schlammstapfer: Ohne ausreichend planbares (!) Geld werden halt gar keine Löcher gestopft. Genau danach sieht es nach den obigen Informationen des Hausherrn aus.

Dafür braucht man für mehrere Jahre einen Korridor im Haushalt, denn jahresweise geht das nicht. Gerade wegen der begrenzten Kapazitäten.

TW zu meinem Beitrag vom 10.06. um 16:18: „Aber man kann natürlich auch aus Kostengründen überlegen, die Leute mit überlagerten Westen loszuschicken. Es sei denn, Sie kennen den Trick für die zerstörungsfreie Überprüfung der Schutzwirkung. T.W.“ Nein – ersteres meinte und wollte ich auch nicht – keinesfalls. Da hab ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. Als Laie in dieser Frage – das bekenne ich ausdrücklich – dachte ich an das mir in meiner aktiven Dienstzeit noch bekannte Verfahren der Feststellung „Restrohrlebensdauer“(Rohrwaffen) und „Handhabungs-, Verwendungs- und Wirksicherheit“ (Mun aller Art). Man prüft also das diesbezügliche Gerät/die Mun durch Begutachtung, Verschuss oder – wie im Falle der Schutzwesteneinlagen – zeit-und losbezogen durch Beschuss auf eine weitere Verwendbarkeit. Bin aber schon eine Weile weg von den tatsächlichen Gegebenheiten – gebe ich unumwunden zu. Mein Kommentar ist also eher verstands- als wissensgesteuert.

@Hetfield ;09.06.2022 um 10:10 Uhr Zum Thema „Westen & P-ES-6-WÜ“ fällt mir nur ein, was denn der kleine Soldat* macht, wenn er nur noch eine Hand/Arm nutzen kann oder der evtl. unbequeme „linke“ Anschlag als Rechtsschütze erfolgen muss? Aber lieber Bibeltreu am Drehbuch hängen anstatt eine Lösung hierzu zu präsentieren. (Yes i know, the german „Vorschriften“) -Bitte dies nicht persönlich nehmen!-

Trennung Nicht nur die Plattenproblematik ist akut sondern auch der Helm, Schießbrille, ABC-Schutzmaske (um nur ein paar Klassiker zu nennen) etc.pp und deren MHD. Nun ja, ballistische Schutzausstattung darf eben nichts wiegen, der Soldat* braucht ja auch nicht allzu sportlich zu sein. Bedarf schafft Eignung, die Leistungen werden eben nach unten korrigiert, der Gefechtswert/ die Kampfkraft der Truppe bleibt ohnehin weitestgehenst nicht so wichtig! Hauptsache die Excel-Tabelle ist bunt und schön, der Blocksatz in Arial 11 Pickfein.

Ja gut, man hätte rückblickend vielleicht nicht in Afghanistan containerweise (damals) moderne Rucksäcke verbrennen sollen, sondern sie großzügig verteilen und auf die BAN aufnehmen können. „hindsight is 20/20“ in allen Ehren, aber alle Beteiligten fanden die Aktion schon damals bescheuert. Transportkosten hätte man auch auflösen können, indem die jeweiligen Soldaten jeweils einen Rucksack im regulären Gepäck mitnehmen.

Dürften die Kevlar Fasern nicht auch einer Alterung unterliegen? Kenne es nur von Kunstfasern von zb persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz. Da gibt’s feste Fristen. Und auch jeder Bauhelm hat ein Ablaufdatum, ja sogar Fahrradhelm hat eine „Empfehlung“, das müsste doch auch für ballistische Gefechtshelme gelten?

@Hans Schommer, das Problem dürfte nur sein das ich bei Rohren oder Munition die ich chargenweise eingelagert habe unter gleichen Bedingungen , mit einer Stichprobe entscheiden kann ob sie weiter brauchbar ist oder nicht. Das dürfte bei Schutzwesten die Einsatz waren, auf dem Schießstand im Dauereinsatz waren oder nur jährlich zur obligatorischen Schießprüfung getragen wurden aber nicht gehen.

@Dominik Richtig, für die Helme (und soweit ich weiß für die Schießbrille) gilt das ebenfalls, ABC-Schutzmaske ggf. auch.

Herr Melber, das SEM90R ist ein modernes SDR mit einer schlechten Wellenform. Einfach mal nur Dinge kommentieren, die man versteht…

Hoffentlich denkt man daran, für die Artikel der PersAusr in ein paar Jahren Nachfolger zu entwickeln. Nicht, dass wir wieder so dastehen wie mit dem Hüftgurt.

Zum Kommentar von Flo am 11.06. um 08:47: Ihren Einwand kann ich nur bedingt nachvollziehen. Für einen einen eingelagerten Einsatz- oder Verteidigungsvorrat würde er m.E. nicht greifen. Warum man diese Schutzwesten in der „scharfen“ Konfiguration zur (Schieß)ausbildung nutzt, statt mit volumen- und gewichtsidentischen Ausbildungsversionen auszubilden, erschließt sich mich auch nicht. Dass vergleichbares möglich ist, wird ja bereits seit Jahrzehnten demonstriert. Die Panzergrenadiere fahren ja auch mit Zusatzpanzerungsdummies an ihren Alu-Pumas rum.

„Zum Thema „Westen & P-ES-6-WÜ“ fällt mir nur ein, was denn der kleine Soldat* macht, wenn er nur noch eine Hand/Arm nutzen kann oder der evtl. unbequeme „linke“ Anschlag als Rechtsschütze erfolgen muss? Aber lieber Bibeltreu am Drehbuch hängen anstatt eine Lösung hierzu zu präsentieren. (Yes i know, the german „Vorschriften“) -Bitte dies nicht persönlich nehmen!“

Nehme ich auf keinen Fall persönlich, denn Sie haben ja grundsätzlich Recht. In diesem Fall, und das war mein Punkt mit den Platten und DIESER Schießübung, entscheidet diese Übung über Bestehen oder nicht Bestehen der jährlichen Pflichtschießübungen für Feldwebel und Offiziere. Hieraus leiten sich zB ab: Laufbahnentscheidungen, Änderungen des Status (SaZ -> BS), Bestehen von Lehrgängen, Beurteilungen, Bemessung der Einsatzfähigkeit, usw. Daher muss diese Übung schon sehr einheitlich und streng durchgeführt werden, standardisiert wie „0815“ sozusagen. ;)

Es kann, und das ist nicht so hypothetisch wie es klingt, die mangelhafte Ausrüstung (ergo, die blöde alte Weste) über eine Karriere entscheiden. (Plus diverser, anderer Faktoren, aber das wäre hier OT).

Ergänzung: Da die Bw nun schon seit vielen Jahren mit den PSA-Problemen herumkrepelt, und das war der Tenor meines Posts, kann man in etwa den flächenmäßigen Rückstau von Vertrauen, Fähigkeit und Fertigkeit extrapolieren. Dies vor allem wenn man den Anspruch des Herrn Generalinspekteuers darüberlegt, der da wäre: „ Wir brauchen wieder eine Kaltstartfähigkeit – sprich ad hoc verlegbare Verbände.“

Quelle: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/sondervermoegen-komplett-fuer-die-bundeswehr-5386964

@Rekom: Interessante Aussage zu dem Funkprojekt. Haben Sie da tiefere Einblicke? Die Pressemitteilung des BAAIN vom Herbst (Alte Hülle, neuer Kern) ist soweit zu erfragen war falsch und wurde nur nicht widerrufen, um sich als Amt nicht noch mehr zu blamieren. Die Aussagen des Amtes gegenüber dem Spiegel und zuletzt in der mithin unterhaltsamen Behandlung des Themas bei „Mario Barth deckt auf“ sprechen eine andere Sprache. Nämlich Nachbau ohne jegliches Aufwuchspotenzial. Weil es eben vergaberechtlich völlig unzulässig wäre, sowas nicht breit auszuschreiben. Dafür warten wir ja alle auf die Ergebnisse aus Soldaten- und Führungsfunk. Ob die jetzt schneller kommen?

@ Singleengine „Aber es braucht jetzt nicht wirklich jeder Soldat sofort eine Weste.“

Genau diese Art der Argumentation ist der Grund dafür, dass die Bundeswehr in den letzten 20 Jahren kaputt gespart wurde. Und genau diese Art der Argumentation ist auch der Grund für das ständige Hin- und Hergeschiebe von Material. Doch… jeder Soldat braucht eine Vollausstattung. Und dazu gehört vor allem ballistischer Schutz. Gruß aus der Schlammzone

@Miles, grundsätzlich ja braucht die Bundeswehr ohne Wenn und Aber Vollausstattung inkl Reserven. Allerdings wird man vermutlich trotzdem priorisieren müssen wer mit den ersten Lieferungen ausgerüstet wird und wer warten muss. Und da bin ich dann wieder bei Singleengine, nicht jeder muss sofort ausgerüstet werden. Irgendwie fehlt mir nämlich der Glaube das für jeden Soldaten der in den diversen Ämtern und Stäben aktuell dient ein alternativer Dienstposten für ihn vorgeplant ist auf den er im V-Fall versetzt wird weil sein aktueller Posten dann nicht mehr als notwendig angesehen wird.

Zum Thema “ Schutzwesten & Vollausstattung “ für jeden Soldaten / Soldatin. Es ist nicht so, dass man sich für einen Einsatz mit dem Material bevorratet. Sondern und das hat man hier am eigenen Leib erfahren , was passiert wenn ein Standort bei Erhöhung der Gefährdungsstufen betroffen wäre?? Genau, es werden Soldaten zu Wachen und Streifen eingeteit. Und was benötigen die ? Ach, genau. .die Westen und ggf. einen größeren Rucksack. Also,macht es schon Sinn,dass auch Soldaten ausgestattet werde,die nicht gleich bei NRF und Co eingeplant sind.

Twitter's ongoing verification chaos is now a cybersecurity problem. It looks like some people (including in our newsroom) are getting crude phishing emails trying to trick people into turning over their Twitter credentials.

Merkposten Mali: Abzug russischer Söldner – in die Ukraine? https://augengeradeaus.net/2022/10/merkposten-mali-abzug-russischer-soeldner-in-die-ukraine/

Ich bin dem Chefredakteur der #loyal sehr dankbar, dass er das Interview, das @Julia_Weigelt mit mir für die neuste Ausgabe geführt hat, durchgängig mit dem generischen Femininum abgedruckt hat und wir in dem * einen für beide Seiten tragbaren Kompromiss gefunden haben https://twitter.com/kunz112/status/1587063644122144769

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